NPL-Forum 2023: Wie können Kreditrisiken erfolgreich gesteuert werden?

vom 15. Mai 2023

Berlin, 15. Mai 2023 – Das Risikopotenzial von Non-Performing Loans (NPL) für die europäische Finanzstabilität ist zwar aktuell stabil, wird aber aufgrund der geopolitischen Großwetterlage und der nach wie vor viel zu hohen Inflation in Kombination mit der Zinswende erneut steigen. Das NPL-Forum am 24. Mai 2023 zeigt vor diesem Hintergrund wahrscheinliche Szenarien auf und diskutiert neue Instrumente und Strategien der Kredit- und Risikosteuerung.


Das NPL-Forum informiert über die neuesten Entwicklungen des Bankenmarkts und diskutiert wichtige Fragen der Finanzmarktregulierung, der Aufsicht und der bankstrategischen Ausrichtung. Traditionelle Schwerpunkte sind europäische Aspekte der Finanzstabilität, Zukunftsthemen des Kreditgeschäftes und innovative Ansätze zur Steuerung leistungsgestörter Kredite.


Seit seinem Start im Jahr 2006 hat sich das NPL-Forum als jährliches Informations- und Austauschforum für Fach- und Führungskräfte des Finanzsektors, für Servicer und Investoren und den Beratungssektor etabliert. Das Programm reicht dabei von Keynotes hochrangiger Sprecher aus Banken, Aufsichtsinstitutionen und der Wissenschaft bis hin zu Expertenpanels zu rechtlichen Anforderungen, technologischen Innovationen und neuen Managementaspekten im Kredit- und NPL-Prozess. Fachbeiträge und eine Diskussionsrunde mit Vertretern von Kreditinstituten, Aufsichtsbehörden und anderen Marktteilnehmern geben einen umfassenden Überblick über die Entwicklung der NPL-Situation in den kommenden Monaten und Jahren. Veranstaltet wird das NPL-Forum vom Frankfurt School Verlag in Kooperation mit der Frankfurt School of Finance & Management und der Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing e. V. (BKS).


„Wir werden in den nächsten Monaten verstärkte Kreditausfälle, mehr Insolvenzen und eine steigende Anzahl von Restrukturierungsmaßnahmen registrieren. Auf dem NPL-Forum werden die Hintergründe dieser Entwicklungen beleuchtet und wichtige Fragen der bankstrategischen Ausrichtung diskutiert“, sagt Jürgen Sonder, Präsident der Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing (BKS). Weitere Schwerpunkte der Tagung sind die europäischen Aspekte der Finanzstabilität, geo- und zinspolitische Szenarien als Risikofaktoren und Zukunftsthemen des Kreditgeschäftes. Als Einflussfaktoren des Kreditrisikomanagements werden in diesem Jahr unter anderem neue Bezahl- und Finanzierungsmodelle diskutiert.


Die größte und wichtigste Konferenz des deutschen Sekundärmarktes für notleidende Bankforderungen findet am 24. Mai 2023 an der Frankfurt School of Finance & Management statt. Start-Keynote-Speaker mit dem Thema „Financial Stability in Germany and Europe – Status quo & Outlook“ ist John Fell, Deputy Director General der Europäischen Zentralbank. Ein Abschlusstalk mit Dr. Jörg Kukies, Staatssekretär im Bundeskanzleramt, rundet das Event ab.


Die Konferenz-Website mit weiteren Informationen finden Sie hier: https://www.frankfurt-school-verlag.de/verlag/konferenz/npl_forum_2023.html

Notleidende Kredite derzeit kein Risiko für die Bankenstabilität

vom 11. April 2023

Berlin, 05. April 2023 – Die aktuelle Krise der Banken ist vor allem eine Vertrauenskrise. Nüchtern betrachtet stellen zwar Kursverluste bei Anleihen ein Risiko dar. „Es fehlt aber die Verstärkung aus der Realwirtschaft, die sich in faulen Krediten bemerkbar machen würde“, sagt Jürgen Sonder, Präsident der Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing (BKS). „Im Gegenteil haben die Banken in den vergangenen Jahren diese Lasten deutlich reduziert – und damit auch ihre Risiken.“

Notleidende Kredite oder Non-performing Loans (NPLs) sind ein Zeichen, dass die Zahlungsfähigkeit der Haushalte und Unternehmen sinkt. Das schlägt in den Bankbilanzen als Risiko zu Buche, da Abschreibungen notwendig werden. „Die Finanzkrise 2008 startete dadurch, dass viele Banken in den USA zu freigiebig Kredite vergeben hatten und diese vor allem im Immobilienbereich notleidend wurden“, sagt Sonder. „Solche Kredite wurden dann möglichst schnell gebündelt als Mortgage Backed Securities (MBS) verkauft, als Ramsch, der sich teilweise als nicht werthaltig herausstellte.“

Doch in der gegenwärtigen Unsicherheit im Bankenumfeld spielen notleidenden Kredite keine Rolle. „Seit 2015 wurde das Volumen der NPLs in Europa von 1,2 Billionen Euro auf noch 357,4 Milliarden Euro im Dezember 2022 abgebaut“, sagt Sonder. Damit ist allein schon die Größenordnung nicht mehr gegeben, um systemrelevant zu sein. „Zudem legen Banken wie die Unternehmen des Sekundärmarktes heute deutlich höhere Anforderungen bei der Übernahme notleidender Kredite an.“

Der Abbau der NPLs in den Bankbilanzen ist vor allem in Südeuropa und Griechenland zu einem guten Teil über Verkäufe am Sekundärmarkt erfolgt. Im Zusammenspiel mit EU, EZB, EBA und den nationalen Aufsichtsbehörden trugen die Unternehmen des Sekundärmarktes dazu bei, dass die Banken ihre Risiken reduziert haben und heute deutlich stabiler dastehen als vor zehn Jahren. „Das heißt, dass die Banken ihre Bilanzen schrittweise Jahr für Jahr bereinigt und so ihren Handlungsspielraum bei der Vergabe von neuen Krediten erweitert haben“, sagt Sonder. „Dies ist auch den regulatorischen Vorgaben zum Umgang mit NPLs und strengeren Kapitalanforderungen zu verdanken, welche die Widerstandsfähigkeit der Banken deutlich erhöht haben.“

Dennoch ist aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage mit hoher Inflation, zu hohen Energiekosten und gestiegenen Zinsen Vorsicht geboten: „So schnell notleidende Kredite abgebaut werden konnten, so schnell könnten auch neue entstehen“, sagt Sonder. Das hat sich zuletzt an einem Anstieg der Stage-2-Kredite gezeigt, der NPL-Vorstufe. Im NPL-Barometer der BKS vom Dezember 2022 rechneten die Banken bereits mit einem Anstieg der notleidenden Kredite in Deutschland von 30,7 Milliarden Euro im September 2022 auf 38,1 Milliarden Euro bis Ende 2024. „Das Risikomanagement in der Finanzindustrie ist sich dieser Situation voll bewusst“, sagt Sonder.

Doch grundsätzlich sind Verbraucher und Unternehmen in den vergangenen Jahren deutlich seltener in Zahlungsverzug gekommen. Die NPL-Quote ist europaweit von 6,5 auf 1,8 Prozent reduziert worden. Dabei bestehen allerdings noch deutliche Unterschiede innerhalb Europas. Während Schweden mit 0,2 Prozent die niedrigste NPL-Quote ausweist, sind es in Polen und Griechenland jeweils mehr als vier Prozent (siehe Tabelle).

NPL-Barometer: Staatliche Hilfsmaßnahmen bremsen Anstieg notleidender Kredite

vom 20. Januar 2023

Berlin, 20. Januar 2023 – Die hohe Inflationsrate, steigende Zinsen und das abnehmende Wirtschaftswachstum belasten Unternehmen wie private Haushalte. Die Risikomanager:innen der Banken erwarten daher im laufenden Jahr eine Zunahme notleidender Kredite. „Dieser Anstieg dürfte aber nicht so stark ausfallen wie noch vergangenen Sommer befürchtet“, sagt Jürgen Sonder, Präsident der BKS. Insbesondere bei Darlehen im Bereich kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) sowie Gewerbeimmobilien (CRE) wird aufgrund der gezielten Unterstützungsmaßnahmen durch den Staat mit Entspannung gerechnet.


Risikomanager:innen in den deutschen Kreditinstituten erwarten im Durchschnitt, dass der Bestand an Non-performing Loans (NPLs) bis Ende 2023 auf 35,3 Milliarden Euro anwachsen wird. Dies entspräche einem Plus von 15 Prozent gegenüber den 30,7 Milliarden Euro, die die Europäische Bankenaufsicht (EBA) im September 2022 gemeldet hatte. Das ist das Ergebnis der Wintererhebung des NPL-Barometers, das von der Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing (BKS) sowie der Frankfurt School of Finance & Management herausgegeben wird.


„Damit hat sich das Bild etwas aufgehellt“, sagt Sonder. Im vergangenen Sommer hatten die Risikomanager:innen noch mit einem Anstieg der NPLs auf durchschnittlich 37,6 Milliarden Euro bis Ende 2023 gerechnet. Entwarnung kann aber noch nicht gegeben werden: Ende kommenden Jahres dürfte das Volumen notleidender Darlehen laut der Befragung bei 38,1 Milliarden Euro liegen – das wären 24 Prozent mehr als im September 2022.


Im Dezember hatte sich der NPL-Markt bereits belebt. Sahen im vergangenen Sommer nur drei Prozent der Befragten einen Anstieg im Konsumentenbereich, so waren es im Dezember bereits 21 Prozent. Auch der Erwartungswert für die kommenden zwölf Monate zeigt einen Trend nach oben, also verstärkte Marktaktivitäten. 58 Prozent der Befragten rechneten zuletzt mit einem Anstieg der NPL-Bestände bei Konsumentenkrediten, 21 Prozent im wohnwirtschaftlichen Bereich, 46 Prozent bei Gewerbeimmobilien und 49 Prozent bei KMU-Krediten. Insgesamt erreichte der Erwartungswert den zweithöchsten Stand seit der Erhebung, übertroffen wird er nur vom Wert während der Coronapandemie.


Mit Blick auf die NPL-Quoten waren die Risikomanager:innen im Dezember relativ zurückhaltend. Zwar erwarten sie im Konsumentenbereich einen Anstieg von 2,1 Prozent auf 2,7 Prozent bis Ende 2023 und auf 3,2 Prozent bis Ende 2024. Auch im wohnwirtschaftlichen Bereich wird mit einem kontinuierlichen Anwachsen der NPL-Quote von 0,7 Prozent im September auf bis zu 1,9 Prozent Ende 2024 gerechnet. Doch ausgerechnet im Bereich der Gewerbeimmobilien- und KMU-Forderungen liegen die erwarteten Werte für Ende 2023 unter dem aktuellen Wert der Europäischen Bankenaufsicht. Diese waren im September gegenüber dem Juni um jeweils 0,3 Prozentpunkte gestiegen und spiegelten damit die angespannte Lage der deutschen Wirtschaft wider. In der Sommer-Erhebung waren die Befragten allein für Ende 2022 von NPL-Quoten von 2,8 und 3,0 Prozent für CRE- und KMU-Forderungen ausgegangen und rechneten für Ende 2023 sogar mit 3,1 beziehungsweise 3,7 Prozent. Insoweit wurden die Erwartungen im Dezember beträchtlich zurückgeschraubt, zuletzt lagen sie bei nur noch 2,2 und 2,4 Prozent.


„Zusammenfassend zeichnet die aktuelle Ausgabe des NPL-Barometers aufgrund der Volatilität und Unsicherheit ein ambivalentes Bild des deutschen Kreditmarktes“, sagte BKS-Präsident Sonder. Auf der einen Seite werden zunehmend steigende Zahlungsschwierigkeiten und NPL-Marktaktivitäten registriert. „Auf der anderen Seite sind die Befragten weiterhin zurückhaltend, was die Prognose von NPL-Volumina und NPL-Quoten in der Zukunft angeht.“ Wahrscheinlich haben die Befragten in Erinnerung, dass die Situation während der Coronakrise sehr angespannt aussah, aufgrund der massiven staatlichen Hilfsmaßnahmen aber glimpflich endete. „Möglicherweise hoffen die Risikomanagerinnen und Risikomanager in den Banken auf einen ähnlichen Ausgang“, sagt Sonder.


Zur Methodik

Gefragt wird nach der tatsächlichen Entwicklung innerhalb der vergangenen zwölf Monate und der erwarteten Entwicklung in den kommenden zwölf Monaten. Dabei werden die NPL-Bestände, die Kaufpreise, die Nutzung von Verkäufen und Outsourcings, die regulatorischen Rahmenbedingungen und die Entwicklungen auf den Immobilienmärkten unter die Lupe genommen. Das NPL-Barometer ist auf einer Skala von -1 bis +1 abgetragen. Werte im negativen Bereich der Skala sprechen für einen weniger aktiven NPL-Markt, während ein positiver Wert für höhere NPL-Bestände, mehr Transaktionstätigkeit und geringere Verkaufspreise spricht.


Das aktuelle NPL-Barometer kann hier heruntergeladen werden.

Aufzeichnung: Einsatzmöglichkeiten von KI im Kreditrisikomanagement

vom 11. November 2022

Jetzt anmelden: BKS-Management-Tag am 21. September 2022 in Berlin

vom 21. Juli 2022

Verschiebung des BKS-Management-Tages auf den 21. September 2022

vom 20. Januar 2022

Den geplanten physischen BKS-Management-Tag mit Prof. Dr. Michael Hüther am 22. Februar 2022 in Berlin müssen wir leider aufgrund der Omikron-Variante auf den Spätsommer/Herbst verschieben. Nachdem bereits der Roundtable der Delta-Variante zum Opfer gefallen ist, sind wir über diese Entscheidung sehr betrübt, sehen aber derzeit keine sinnvolle Alternative – wir sind Risikomanager und das Vorsichtigkeitsprinzip ist unser Credo!

Wir werden Sie bis zum NPL FORUM am 1. Juni 2022 aber weiterhin mit aktuellen Fach-Webinaren zu NPL-Themen auf dem Laufenden halten und hoffen auf Ihr Verständnis.

Die große Welle von Kreditausfällen bleibt bisher aus: NPL-Barometer Herbst Snapshot

vom 23. November 2021

Berlin, 23. November 2021 – Die Auswirkungen der Coronakrise auf alle Aspekte des Lebens sind nach wie vor erheblich. „Dennoch haben wir bis heute keine Welle von Kreditausfällen erleben müssen“, sagt Jürgen Sonder, Präsident der Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing, kurz BKS. Allerdings warnt Sonder davor, dass sich die steigende Inflation, die dynamisch entwickelnden Energiepreise und anhaltende Lieferkettenprobleme auf mittlere Sicht in den Kreditbüchern der Banken bemerkbar machen könnten. Gefahren für die Wirtschaft und die Banken sieht Sonder auch durch die dramatische Entwicklung der vierten Coronawelle und mögliche drastische Maßnahmen der Politik durch regionale und selektive Lockdowns sowie Einschränkungen für Branchen wie Einzelhandel, Gastronomie, Freizeit- und Eventgestaltung.

Während zu Beginn der Pandemie noch Kreditausfälle im Bereich von 60 Milliarden Euro bis 2021 befürchtet worden waren, korrigierte ein Großteil der befragten Risikomanager der deutschen Kreditinstitute in der aktuellen Herbsterhebung ihre erwarteten NPL-Bestände auf insgesamt 32 Milliarden Euro bis Ende des Jahres 2021 und 37 Milliarden bis Ende 2022.

Im Herbst-Snapshot des NPL-Barometers, das seit 2015 von der Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing und der Frankfurt School of Finance & Management unter den Risikoabteilungen der deutschen Banken erhoben wird, werden nun weniger starke Aktivitäten auf dem Markt für notleidende Kredite (Non-performing Loans, kurz NPLs) erwartet als noch im Juni 2020 und im Februar 2021.

„Die negativen Erwartungen stiegen zu Beginn der Pandemie rasant auf den höchsten Wert in der Geschichte des Barometers an“, sagt Sonder. Die Risikomanager in den deutschen Banken hatten im Rahmen der weltweiten Lockdowns und angesichts der Lieferkettenprobleme also massive Kreditausfälle und damit erhöhte Transaktionstätigkeiten befürchtet.

Der Erwartungswert ging vom Höchststand von 0,42 im Jahr 2020 zunächst auf 0,25 im Februar 2021 und nun auf 0,13 zurück. „Zwar geht noch eine Mehrheit der Risikomanager von steigenden Kreditausfällen aus“, so Sonder. „Deren Zahl aber reduziert sich immer weiter.“ Gleichzeitig wuchs der Wert für die tatsächlich beobachtete Marktentwicklung seit Ausbruch der Pandemie kontinuierlich an: von -0,17 im Jahr 2020 auf null im Februar 2021 und nun auf 0,02 im Oktober 2021.

Mit Blick auf die aktuellen gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen warnt Jürgen Sonder jedoch: „Die Niedrigzinspolitik der vergangenen Jahre hat die Schuldenaufnahme scheinbar risikolos erscheinen lassen, doch steigender Inflationsdruck und Lieferkettenprobleme könnten sich auf mittlere Sicht auch in den Kreditbüchern der Banken bemerkbar machen. Die europäische Bankenaufsicht warnt daher zurecht regelmäßig davor, Rückstellungen für Kreditausfälle vorschnell zu reduzieren.“

60 Prozent der Befragten des NPL-Barometers gehen davon aus, dass der Kreditboom und die große Liquidität der vergangenen Jahre die Entstehung von „Zombie-Unternehmen“ begünstigt haben – also Unternehmen, die nur durch immer neue Schulden überleben. „Gerade solche Unternehmen werden aber in Schwierigkeiten geraten, wenn die Notenbanken dazu gezwungen werden, die Leitzinsen zu erhöhen“, sagt Sonder.

Für den wohnwirtschaftlichen Immobilienkreditbereich gingen im NPL-Barometer 2020 noch 56 Prozent der Risikomanager von steigenden NPL-Beständen für die Zukunft aus. Nach der Stabilisierung der Wirtschaft erwarten nun 59 Prozent, dass die Bestände auf gleichem Niveau verbleiben werden. Nur noch drei Prozent gehen von steigenden NPL-Beständen im wohnwirtschaftlichen Bereich aus.

Im gewerblichen Immobilienbereich traf die Krise diverse Branchen unmittelbar, sodass gerade in diesem Segment Ausfälle zu befürchten waren. „Doch auch hier haben die staatlichen Hilfsmaßnahmen Wirkung gezeigt“, sagt Jürgen Sonder. Knapp die Hälfte aller Befragten konnte in den vergangenen zwölf Monaten keine Veränderung bei den NPL-Beständen gewerblicher Immobilienkredite feststellen. Bei 18 Prozent konnten diese sogar reduziert werden.

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU), von denen viele besonders durch die Lockdowns betroffen waren und in den nächsten Monaten wieder betroffen sein dürften, könnten am stärksten unter Kreditausfällen leiden. Beim NPL-Barometer 2020 erwarteten noch 77 Prozent der Befragten steigende Ausfälle in diesem Bereich. Im Herbst 2021 sank dieser Wert nun auf 26 Prozent. Rund die Hälfte der Befragten erwartet, dass die NPL-Bestände künftig stabil bleiben. „Jedoch kann im Bereich der kleinen und mittleren Unternehmen und der gewerblichen Immobilienkredite noch keine Entwarnung gegeben werden, auch wenn sich das Stimmungsbild etwas aufgehellt hat“, sagt Prof. Dr. Christoph Schalast, Vorsitzender des Beirats der BKS und Professor für Mergers & Acquisitions, Wirtschaftsrecht und Europarecht der Frankfurt School of Finance & Management.

Das aktuelle NPL-Barometer kann hier heruntergeladen werden.

Zur Methodik:

Gefragt wird nach der tatsächlichen Entwicklung innerhalb der vergangenen zwölf Monate und der erwarteten Entwicklung in den kommenden zwölf Monaten. Dabei werden die NPL-Bestände, die Kaufpreise, die Nutzung von Verkäufen und Outsourcings, die regulatorischen Rahmenbedingungen und die Entwicklungen auf den Immobilienmärkten unter die Lupe genommen. Das NPL-Barometer ist auf einer Skala von -1 bis +1 abgetragen. Werte im negativen Bereich der Skala sprechen für einen weniger aktiven NPL-Markt, während ein positiver Wert für höhere NPL-Bestände, mehr Transaktionstätigkeit und geringere Verkaufspreise spricht.

Jetzt anmelden: Webinar am 1. Dezember mit Prof. Dr. Michael Heise und Dr. Winfried Müller

vom 4. November 2021

Am 1. Dezember werfen wir gemeinsam mit Prof. (hon.) Dr. Michael Heise und Dr. Winfried Müller sowie Marc Knothe, Achim Cremer und einer Moderation von Prof. Dr. Christoph Schalast einen Blick auf die Chancen und Risiken für Wirtschaft und Finanzbranche.

Ein Online-Event mit unseren Mitgliedern QUALCO und Intrum

Jetzt kostenlos anmelden: https://event.bks-ev.de/webinar

CrossLend wird Mitglied in der Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing (BKS)

vom 23. Juni 2021

Berlin, 23. Juni 2021 – CrossLend bringt sein Wissen und die Erfahrungen als Anbieter digitaler End-to-end-Lösungen für Kredit-Asset-Transaktionen und Kreditverbriefungen für Kreditgeber und Investoren in die Mitgliedschaft bei der BKS ein. Dabei betreibt CrossLend auch eine paneuropäische Plattform zum Management der Kredittransaktionen.

Mit dem Berliner Fintech als neues Mitglied reflektiert die BKS die wachsende Relevanz von Technologien in ihrem Tätigkeitsfeld. CrossLend ist als Technologieanbieter im Bereich Data Processing & Management, Data Analytics, Marketplace und Settlement für Kredittransaktionen europaweit am Markt positioniert.

Weiterhin betreibt CrossLend eine Plattform zum Matching und zur Abwicklung von Transaktionen von Kreditportfolien für institutionelle Anleger. Es werden Darlehen für den Mittelstand, Verbraucher- und Immobiliendarlehen sowie Factoring-Forderungen über die Plattform abgewickelt.

„Wir freuen uns auf den Austausch von Wissen und Erfahrungen sowie auf neue Kontakte. CrossLend unterstützt alle Marktteilnehmer, die durch gemeinsame Standards die Etablierung eines paneuropäischen Kreditmarktplatzes fördern. Mit unserer Expertise in Debt Asset Analytics können wir die Mitglieder der BKS voranbringen“, so Marco Hinz, Chief Operating Officer der CrossLend GmbH.

Jürgen Sonder, Präsident der BKS: „CrossLend ist ein dynamisches und innovatives Unternehmen und bereichert mit seiner Kernkompetenz als Fintech unsere Vereinigung als Knowledge-Plattform und Branchenverband für Investoren und Servicer von Kreditportfolios.“

Über die BKS

Die Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing (BKS) ist der federführende Verband in Deutschland für den Sekundärmarkt von notleidenden Krediten. Sie hat ihren Sitz in Berlin und vertritt die Interessen ihrer im nationalen und internationalen Kreditportfolio-Transaktionsgeschäft tätigen Mitglieder in Deutschland. Die BKS ist gelistet in der „Öffentlichen Liste über die Registrierung von Verbänden und deren Vertretern“.

Über die CrossLend GmbH

CrossLend ist ein von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht zugelassenes und beaufsichtigtes und von der luxemburgischen CSSF beaufsichtigtes Fintech-Unternehmen, das einen digitalen europäischen Kreditmarktplatz aufgebaut hat. Auf dem Marktplatz werden Kredite in Wertpapiere oder andere investierbare Formate umgewandelt. Kreditgeber wie Banken, Sparkassen, Genossenschaftsbanken, Spezialkreditinstitute und Fintech-Kreditplattformen aus Europa bieten ihre Kredite europäischen institutionellen Investoren über den Marktplatz zum Kauf an. Der Vorteil des CrossLend Marktplatzes ist die standardisierte und übersichtliche Aufbereitung und transparente Darstellung der Kreditdaten der Kreditgeber. Dies macht es für Investoren wie andere Banken, Versicherungen, Fondsgesellschaften, Pensionsfonds und Versorgungswerke einfach, Kredite anhand ihrer Kriterien zu identifizieren und zu vergleichen. Da CrossLend Kreditgeber und Investoren aus ganz Europa auf einer zentralen Plattform zusammenbringt, trägt CrossLend aktiv zur europäischen Kapitalmarktunion bei. CrossLend wurde 2014 in Berlin gegründet und beschäftigt mehr als 70 Mitarbeiter aus über 30 Ländern. CrossLend unterhält neben der Zentrale in Berlin Büros in Frankfurt, Wien, Luxemburg und London.

Buchvorstellung mit Alexander von Dobschütz und Christian Doppstadt

vom 3. Juni 2021

Am 2. Juni stellten wir die nunmehr 3. Auflage des Buches „Grundlagen des NPL-Geschäftes“ in einer virtuellen Diskussionsrunde von 12:00 bis 13:00 Uhr vor.

Eröffnet wurde das Event mit einer Keynote-Speech von Alexander von Dobschütz (DKB). Im Anschluss findet eine Diskussion statt mit Christian Doppstadt (EAA), Dr. Marcel Köchling (BKS/PRA) und Prof. Dr. Christoph Schalast (BKS/Frankfurt School/Schalast & Partner). Zu guter Letzt wurden dann auch noch Fragen aus dem Auditorium beantwortet.

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