NPL-Roundtable der EU-Kommission

vom 25. September 2020

Heute findet der virtuelle NPL-Roundtable der EU-Kommission statt, in dem es unter anderem über die zukünftige Rolle von AMCs, Datentemplates, NPL-Plattformen, NPL-Verbriefungen und die Richtlinie über Kreditdienstleister und Kreditkäufer gehen wird. Die BKS wird alle Themen eng verfolgen und die Interessen der NPL-Branche in die Diskussion einbringen. Insbesondere die schnelle Verabschiedung der Kreditdienstleisterrichtlinie in ihrer ursprünglichen Intention ist uns wichtig. Über die Ergebnisse des Roundtables informieren wir in den kommenden Tagen ausführlich.

BKS/DKS-Musterverträge – BKS-Vizepräsident Köchling im Gespräch mit FINANCE

vom 22. September 2020

Kooperation zwischen DKS und BKS bei Erstellung von Musterverträgen für NPL-Transaktionen für die Kreditwirtschaft

Für Mitglieder von BKS und DKS stehen ab sofort Musterverträge für Portfoliotransaktionen von besicherten und unbesicherten NPL-Portfolios zum Download bereit.

Mit dem FINANCE-Magazin greift nun auch die Fachpresse das Thema auf. Hintergründe zur Entstehung der Musterverträge finden Sie im Artikel auf finance-magazin.de. BKS-Vizepräsident Dr. Marcel Köchling erläutert darin, wie es zur Überarbeitung der Muster kam und wie die NPL-Branche sich in den nächsten Monaten entwickeln könnte.

In einer Kooperation zwischen der Deutschen Kreditmarkt Standards e.V. und der Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing e.V. in Zusammenarbeit mit Banken, Investoren und Rechtsanwälten mit dem Schwerpunkt NPL-Transaktionen in Deutschland sind diese zuvor erarbeitet worden.

Konkret handelt es sich um Musterverträge mit den Titeln „Kaufvertrag über notleidende Kreditforderungen und Sicherheiten“ (besicherte NPL-Portfolios) sowie „Kaufvertrag über notleidende Kreditforderungen“ (unbesicherte NPL-Portfolios).

Die beteiligten Verbände und Fachleute sehen die Verfügbarkeit von Musterverträgen als wichtiges Element weiteren Förderung des Sekundärmarktes.

Jürgen Sonder, Präsident BKS: „Durch die Kooperation mit der DKS konnten wir die rechtlichen Standards qualifizieren und in Kombination die Interessen der Vertragspartner ausgewogen in die Musterverträge integrieren.“

Dr. Jörg Keibel, DKS: „Die Vereinfachung und damit Beschleunigung von Kreditmarkttransaktionen erfordert im deutschen Kreditmarkt anerkannte Muster und Standards nach deutschem Recht und in deutscher Sprache. Die DKS bietet Verkäufern und Käufern eine Plattform, gemeinsam Vertragsmuster zu entwickeln, die kosten- und zeitaufwendige Vertragsverhandlungen erübrigen.“

Prof. Dr Christoph Schalast: „Vertragsmuster – insbesondere, wenn sie von den Beteiligten einer NPL-Transaktion als fair und ausgewogen anerkannt werden – könnten so nicht nur zum Standard werden, sie erhöhen dadurch auch die Liquidität des Marktes – und das wird in den kommenden vermutlich eher turbulenten Monaten sehr hilfreich sein.“

Die Musterverträge sind ab sofort auf den Webseiten von BKS und DKS für deren Mitglieder abrufbar.

Die Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing e.V. (BKS) wurde 2007 gegründet, hat ihren Sitz in Berlin und vertritt die Interessen ihrer derzeit 31 im Kredithandel tätigen Mitgliedsunternehmen in Deutschland. Sie setzt sich zusammen mit ihrem Beirat, der überwiegend aus Vertretern deutscher Kreditinstitute besteht, auf politischer und fachlicher Ebene für einen funktionierenden und transparenten Kredithandel ein. Mit Kauf und Servicing von NPLs (Non-performing Loans) sichern Kreditdienstleister die Liquidität des Bankensektors. Der Verkauf von notleidenden Darlehensforderungen hilft Banken, Sparkassen und Landesbanken, Risikostrukturen zu verbessern und Liquidität zu sichern, um Neukredite an Darlehensnehmer zu vergeben.

Insgesamt 50 Mitglieder aus dem deutschen Bankenbereich, Bankberater und Kanzleien bilden den Verein Deutsche Kreditmarkt-Standards e.V. (DKS), der sich um Muster und Standards für alle Stadien einer Kredittransaktion im deutschen Kreditmarkt kümmert. Die angestrebte Standardisierung soll es Kreditinstituten, die wenig oder gar nicht im Bereich der Kreditmarkt Transaktionen tätig gewesen sind und somit keine oder wenig Erfahrungswerte sammeln konnten, ermöglichen, mit standardisierten Prozessen und Abläufen derartige Kreditmarkttransaktionen einfacher vorbereiten und durchführen zu können. Satzungsgemäße Aufgabe des DKS ist auch die Forschungsförderung und Unterstützung empirischer Erhebungen, die das nationale und internationale Kreditgeschäft sowie Kreditmarkttransaktionen adressieren. Über den jährlich vergebenen DKS Award werden entsprechende Arbeiten auf diesen Gebieten gefördert und ausgezeichnet.

NPL-Barometer 2020 – jetzt teilnehmen!

vom 7. Mai 2020

 
NPL-Barometer 2020
Welche Auswirkungen hat die Krise auf den NPL-Markt?


Zum Fragebogen  

Sehr geehrte Damen und Herren,

zu Beginn dieser Woche wagte die BKS eine erste Prognose bezüglich der Entwicklung des NPL-Volumens in Deutschland. Die Resonanz war beachtlich. 

Nun möchten wir mit Ihnen gemeinsam versuchen, das Bild zu vervollständigen: Wie prognostizieren wir die Risikovorsorge bezüglich den Kreditausfällen und wie werden sich daraus die die Kreditverkäufe entwickeln? Welche Auswirkungen sind durch die Corona-Gesetzgebung und das Gesetz zur weiteren Verkürzung des Restschuldbefreiungsverfahrens zu erwarten? Und schließlich möchten wir auch Ihre persönliche Einschätzung zur Entwicklung des NPL-Volumens und zur NPL-Quote mit einfließen lassen.

In diesem Sinne würden wir uns freuen, wenn Sie an unserer jährlichen Erhebung teilnehmen würden und den Fragebogen ausfüllen. Die Umfrage dauert ca. 10 Minuten. Bitte teilen Sie diesen auch mit Ihren relevanten Kollegen aus dem Risikomanagement.

Die Erhebung wurde als Kooperationsprojekt zwischen der Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing und der Frankfurt School of Finance & Management entwickelt.

Die Ergebnisse werden voraussichtlich im Juni veröffentlicht. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten selbstverständlich eine ausführliche Auswertung. Die Umfrage ist vollständig anonym. Es werden keine IP-Adressen gespeichert.

Schon jetzt ein herzliches Dankeschön für Ihre Teilnahme und bleiben Sie gesund!

Ihr

Jürgen Sonder, Präsident der BKS

 
Zum Fragebogen

Impressionen vom BKS-Roundtable 2019

vom 29. November 2019

Am 27. November fand in der Frankfurt School of Finance & Management unser jährlicher BKS-Roundtable statt. Ehrengastredner des Abends war Alexander von Dobschütz, CRO und Vorstand der DKB.

Thematisch drehte sich der Abend um den Hashtag #neuwärts. Anschaulich erläuterte von Dobschütz die Herausforderungen und Chancen von internen Transformationsprozessen in der Risikosteuerung: von der Umstellung der Schuldneransprache von Papier auf Messengerdienste und E-Mail bis hin zur Schaffung eines neuen Wir-Gefühls in der Bank und der Nutzung agiler Methoden.

Nach einer ausgiebigen Frage- und Diskussionsrunde ging es auf Einladung der BKS in die Executive Lounge der Frankfurt School, in der die Teilnehmerinnen, Teilnehmer, Gastgeber und Referent noch ausgiebig weiterdiskutierten.

BKS-Präsident Sonder im Deutschlandfunk-Beitrag zu Bad Banks

vom 25. September 2019

Wie funktioniert eine BadBank? Und welche Vorteile haben Kreditverkäufe und ein externes Servicing von notleidenden Krediten? Brigitte Scholtes vom Deutschlandfunk hat einen spannenden Hintergrund zum Thema Bad Banks und NPL erstellt. In den knapp 20 Minuten kommen auch BKS-Präsident Juergen Sonder und Vorsitzender des Beirates Prof. Dr. Christoph Schalast zu Wort.

Reinhören lohnt sich!

https://www.deutschlandfunk.de/faule-papiere-wie-eine-bad-bank-arbeitet.724.de.html?dram:article_id=458692

BKS-Newsletter Juli 2019

vom 23. Juli 2019

In dieser Ausgabe:

  • Cybersecurity: Banken im Fokus von Kriminellen
  • Rückblick auf das NPL FORUM 2019
  • Interview mit Prof. Dr. Michael Heise
  • NPL-Barometer 2019
  • Schaffung von EU-weiten NPL-Plattformen
  • BGH-Entscheidung: Beglaubigte Abtretungsbestätigung reicht als Nachweis der Rechtsnachfolge

Zum Download

BKS Newsletter April 2019

vom 24. April 2019

  • Unternehmensschulden: Auslöser für den nächsten Crash?
  • NPL-Regulierung 2019
  • So wird das NPL FORUM 2019
  • Zwangsversteigerungsmarkt 2018
  • Impressionen vom BKS-Management-Tag
  • 10 Fragen an Dr. Marcel Köchling

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Highlight: BKS-Management-Tag mit Keynote von Dr. Jörg Kukies, StS BMF

vom 7. Januar 2019

BKS-Management-Tag
mit Staatssekretär Dr. Jörg Kukies

Sichern Sie sich jetzt Ihre Teilnahme am Event-Highlight für Risikomanager in Berlin:

  • Erfahren Sie aus erster Hand von aktuellen regulatorischen Entwicklungen und Auswirkungen von NPLs auf die Bankenwelt.
  • Profitieren Sie vom Know-how unserer erstklassigen Referenten im Bereich “Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Risiko- und Recovery Management”.
  • Gehören Sie zum privilegierten Kreis der Teilnehmer, wenn der Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Dr. Kukies, die politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen skizziert.
  • Nutzen Sie die Gelegenheit zum Networking mit dem Senior-Management der deutschen NPL-Branche.

Jetzt anmelden, begrenztes Platzangebot!

Die Referenten:

  • Dr. Jörg Kukies, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen
  • Klaus Greger, Bereichsvorstand Group Intensive Care, Commerzbank AG
  • Dr. Bert Van Roosebeke, Head of Division, Financial Markets, cep – Centrum für Europäische Politik
  • Thomas Pfuhler, Partner und Managing Director, The Boston Consulting Group
  • Dr. Jörg Wulfken, Partner, PwC Legal AG

Moderation: Prof. Dr. Christoph Schalast, Frankfurt School of Finance & Management

Programm herunterladen

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Der Management-Tag findet bei PwC direkt am Berliner Hauptbahnhof statt. (Foto: Kleist Berlin, CC BY-SA 2.0)

Teilnahmegebühren:

  • Standard: 600€ (zzgl. gesetzlicher Umsatzsteuer)
  • Vertreter von Banken: 300€ (zzgl. gesetzlicher Umsatzsteuer)
  • BKS-Vollmitglieder: 100€ (zzgl. gesetzlicher Umsatzsteuer)
  • BKS-Fördermitglieder: 100€ für die erste Anmeldung, 300€ für jede weitere Anmeldung (zzgl. gesetzlicher Umsatzsteuer)
  • Eine Teilnahme kann nur bei Begleichung der Rechnung vor Veranstaltungsbeginn garantiert werden. Eine kostenfreie Stornierung ist bis zum 01.02.2019 möglich. Danach werden 50 Prozent der Teilnahmegebühr für eine Stornierung berechnet. Alle Angaben wurden sorgfältig zusammengestellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben übernimmt die Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing e.V. dennoch keine Gewähr. Kurzfristige Programmänderungen vorbehalten.

Hotels:

In der Nähe des Berliner Hauptbahnhofes gibt es eine große Auswahl an Hotels unterschiedlicher Kategorien. Eine kleine Auswahl:
• Steigenberger Hotel Am Kanzleramt ab 108.36€ exkl. Frühstück
• Motel One Berlin-Hauptbahnhof ab 69€ exkl. Frühstück
• Intercity Hotel Berlin-Hauptbahnhof ab 88,35€ exkl. Frühstück
• Hotel AMANO Grand Central ab 66,60€ exkl. Frühstück
(Alle Preise geprüft am 17.12.2018, ohne Gewähr)

Save-The-Date: BKS-Management-Tag am 26.2.2019 in Berlin

vom 18. November 2018

20Keynote: Dr. Jörg Kukies, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen

Merken Sie sich schon jetzt den 26. Februar 2019 vor! Mit unserem Management-Tag für das Senior-Management der NPL-Branche decken wir wieder Themen von der gesamtwirtschaftlichen Perspektive bis hin zu NPL- und Trendthemen ab.

Keynote-Speaker des Tages ist Dr. Jörg Kukies, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen und zuvor Co-Vorsitzender des Vorstands der Goldman Sachs AG. Die Veranstaltung findet in Berlin statt. Das vollständige Programm und alle weiteren Informationen werden in Kürze bekannt gegeben.

Eine Voranmeldung ist ab sofort möglich (bitte beachten Sie die Teilnahmegebühren). Bitte beachten Sie auch, dass die Teilnehmerzahl begrenzt ist.

Anmeldung (öffnet eine vorausgefüllte E-Mail)

Das war das NPL FORUM 2018

vom 10. Juni 2018

Das NPL FORUM 2018 präsentierte sich im 13. Jahr der Veranstaltung in den neuen Räumlichkeiten der Frankfurt School. In ihren Begrüßungsreden wiesen Prof. Dr. Christoph Schalast und Dr. Marcel Köchling auf die Bedeutung der Konferenz für die Branche hin: 2007 war hier die BKS entstanden – mit damals sieben Mitgliedern, aus denen im Laufe der Jahre die heutigen 26 Mitglieder wurden.

Das NPL FORUM 2018 präsentierte sich im 13. Jahr der Veranstaltung in den neuen Räumlichkeiten der Frankfurt School. In ihren Begrüßungsreden wiesen Prof. Dr. Christoph Schalast und Dr. Marcel Köchling auf die Bedeutung der Konferenz für die Branche hin: 2007 war hier die BKS entstanden – mit damals sieben Mitgliedern, aus denen im Laufe der Jahre die heutigen 26 Mitglieder wurden.

In seiner Keynote-Speech ging Prof. Dr. Michael Hüther auf die „tektonischen Verschiebungen“ im globalen Handelssystem ein. Nach dem Wegfall des Systemkonflikts mit der Sowjetunion bröckele der transatlantische Konsens, während das aufstrebende China mit neuem Selbstbewusstsein einen „200-jährigen Fehler der Geschichte“ behebe. Doch nicht nur die schwelenden Handelskonflikte verlangten nach neuen Arten von Konfliktlösungen. Die globale Wertschöpfung werde vor allem durch den intra-regionalen Handel geprägt und neue Technologie wie der 3D-Druck könnten ein Reshoring von Produktionskapazitäten bewirken. Mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung nach der Finanzkrise sprach Hüther das zu späte Einschreiten der EZB an. Und auch beim Brexit gebe es kaum strategische Überlegungen.

Als nächstes führte Dirk Cupei in das Einlagensicherungssystem ein. Dieses sei unter den beiden Gesichtspunkten „Finanzmarktstabilität“ und „Verbraucherschutz“ zu sehen. Der deutsche Einlagensicherungsfonds wurde 1976 nach der damals größten Bankenpleite der Herstatt-Bank im Jahr 1974 eingeführt. Cupeis Forderung für Europa: Bevor eine europaweite Einlagensicherung kommen kann, müssen zunächst NPLs konsequent abgebaut werden.

Prof. Dr. Alexander Kritikos skizzierte anschließend die NPL-Situation in Griechenland und die Fehler der Troika, die aus seiner Sicht gemacht wurden. So sei einer der Hauptgründe für den Zusammenbruch der griechischen Wirtschaft die Einführung einer Bestandssteuer auf Immobilien gewesen, die den Bausektor fast vollständig zerstört habe. Positiv sei, dass in Griechenland ein Licht am Ende des NPL-Tunnels zu sehen sei. Negativ jedoch, dass sich die gesamtwirtschaftliche Situation voraussichtlich nicht verbessern werde, solange die Bestandssteuer nicht abgeschafft werde, das Insolvenzrecht nicht reformiert werde und es kein staatliches Auffangnetz für in Not geratene Familien gebe.

Daraufhin beleuchtete Prof. Dr. Friedrich Thießen den Zusammenhang zwischen Korruption und der NPL-Quote von Ländern. Es gebe vor allem im Süden und Osten Europas hohe Korruptionswerte nach Transparency International.  Dort seien die Werte teils vergleichbar mit Russland oder anderen korrupten Nicht-EU-Staaten. Eine Untersuchung der vorhandenen Literatur habe eindeutig gezeigt, dass es einen signifikanten Zusammenhang zwischen der NPL-Quote und der Korruption gebe. Weitere Werte, die mit der Korruption korrelierten seien Kollektivismus und Arbeitslosigkeit. Zum NPL-Abbau gehörten daher auch die strikte Einhaltung von Prinzipien wie der Einhaltung von Prozessen, dem Arbeiten mit Kennziffern, dem Vier-Augen-Prinzip und dem rechtzeitigen Abschreiben von Forderungen.

In der folgenden Podiumsdiskussion stieß Stefan Barth, Mitglied des Vorstands und Chief Risk Officer der BAWAG Group, zu den bisherigen Referenten. Diskutiert wurde der Nutzen einer unionsweiten Einlagensicherung diskutiert. Bevor diese kommen könne, müsste zunächst die Korruption in den Griff bekommen, die NPL-Quoten gesenkt und ein europäisches Insolvenzrecht geschaffen werden.

Nach dem Mittagessen stellte die BKS ihr alljährliches NPL-Barometer vor. Während es im Gesamtergebnis kaum Abweichung zum Vorjahr gab, waren doch in den einzelnen Kategorien Änderungen bei den Einschätzungen der befragten Bankvertreter deutlich zu erkennen. So waren die Teilnehmer sich zum Beispiel einig, dass die Immobilienpreise noch stärker als in den Vorjahren gestiegen waren.

Der nächste Programmpunkt war eine Podiumsdiskussion mit Stefan Butgereit, Geschäftsführer der AssetGate GmbH (Ein Unternehmen der Intrum-Gruppe), Dominik Dürschlag, Mitglied des Vorstands der Aareal Estate AG, Claudius Meyer, Managing Director der CR Holding GmbH und Haiko Naumann, Bereichsleiter Loan Decision Commercial Real Estate der Commerzbank AG. Die Moderation übernahm Daniel Mair, Partner bei der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Diskutiert wurde, wie Problemimmobilien in strukturschwachen Regionen gemanagt werden können. Als Beispiel nannte Butgereit die Harzregion, in der es bis 2035 30% Bevölkerungsschwund geben wird und wo zum Teil ganze Wohnstraßen leer stehen. Wichtig sei auch, Lösungen mit den Rechtspflegern zu suchen, wenn beispielsweise die Kosten eines Gutachtens teurer als der Immobilienwert seien.

In den beiden folgenden Kurzvorträgen ging es dann um ein Update zum EZB-Leitfaden für Banken zu notleidenden Krediten bzw. den entsprechenden Guidelines der EBA. Mike Danielewsky, Partner bei DLA Piper und Anne Fröhling, Head of Section/Coordinator NPL Task Force der DG Microprudential Supervision II bei der Europäische Zentralbank stellten die beiden Werke vor. Die Moderation der anschließenden Fragerunde übernahm Dr. Andreas Walter, Rechtsanwalt und Partner bei Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB. Quintessenz der beiden Vorträge: Während der EZB-Leitfaden für die großen Banken unter der Aufsicht der EZB gilt, ist der EBA-Leitfaden als Anpassung für kleinere Banken zu sehen und ist zudem etwas kürzer. Danielewsky äußerte dennoch als Kritikpunkt, dass die Umsetzung dieser Richtlinien für kleinere Banken wesentlich problematischer ist als für Großbanken, insbesondere was das Reporting betreffe. Auch forderte er, dass Banken durch die Richtlinien nicht zum Verkauf von NPLs „gezwungen“ werden.

Im nächsten Programmpunkt stellte Matthias Wargers, Sprecher des Vorstands der Ersten Abwicklungsanstalt (EAA) seine Erfolgsfaktoren für das Outsourcing von Kreditabwicklungsprozessen vor. Während die Assets der EAA zu Beginn noch als das „Toxischste vom Toxischsten“ bezeichnet worden war, seien ihre Assets nun zu „Feinschmeckerhäppchen“ geworden. Bei der Sanierung der Bank habe die Reduzierung des Verwaltungsaufwandes eine zentrale Rolle gespielt – die Mitarbeiterzahl wurde von 1400 auf 160 Mitarbeiter gesenkt. Wargers prognostizierte zudem, dass auch „normale Banken“ sich diesen Herausforderungen in der Zukunft stellen werden müssen. Dabei spiele Outsourcing eine zentrale Rolle, allerdings müssten Banken für ein effizientes Outsourcing die entsprechenden Steuertools vorhalten.

Der letzte Block im Programm widmete sich ganz der Digitalisierung. Zunächst stellte Dr. Jochen Papenbrock, CEO und Mitgründer der Firamis GmbH, vor, wie sich KI-Technologien für Kredit- und Transaktionsprozesse nutzbar machen lassen. Mithilfe von Machine Learning ließen sich mittlerweile große Datensätze (z.B. Kreditdaten) automatisiert auswerten. Die genutzten Algorithmen finden dabei Cluster nach eigenen Kriterien und strukturieren die Daten dahingehend z.B. nach Risikoklassen. Die Nutzung von künstlicher Intelligenz sei heute so einfach wie nie, da die Standardtools allesamt Open Source seien.

In der anschließenden Podiumsdiskussion gingen Sandra Förster, Leiterin im Fachbereich Risikomanagement und -analyse der Deutsche Kreditbank AG, Mathias Kadler, Leiter Recht bei der Pair Finance GmbH, Dirk Kling, Direktor/Leiter Immobilienfinanzierung der ING-DiBa AG, Dr. Jochen Papenbrock, Dr. Tobias N. Ruland, Chief Product Officer bei der FinTecSystems GmbH und Prof. Dr. Christoph Schalast als Moderator der Frage nach, woher die Innovationstreiber bei der Digitalisierung von Kreditprozessen kommen. Sowohl Banken- als auch FinTech-Seite betonten dabei die sinnvolle Zweiteilung zwischen kleinen, kreativen FinTechs und den etablierten Banken mit ihrem Know-how im klassischen Bankgeschäft. Angst vor Google, Apple und Co. habe man aus FinTech-Sicht nicht. Man stehe nicht in Konkurrenz zu deren Geschäftsmodellen.

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